„Den Funken überspringen lassen“
Die Bedeutung von Bildern und Geschichten
Wir fühlen und denken alle in Bildern. Wenn wir uns an jemanden oder an eine Situation erinnern, dann kommen uns Bilder in den Kopf. Wir wissen folglich um deren kraftvolle Bedeutung. Und auch Visionen sind Bilder, Bilder von der Zukunft. Menschen folgen Zielen oder Visionen, wenn Bilder in ihren Köpfen entstehen, die sie begeistern, die sie anziehen, die einen Weg „da will ich hin“ zeigen.
Und trotzdem fällt es Führungskräften und Unternehmern oft schwer, solche Bilder entstehen zu lassen. Als Führungskraft stehen wir vor unterschiedlichsten Situationen, in denen es wichtig ist, die Mitarbeiter abzuholen, zu begeistern, „den Funkten überspringen zu lassen“. Von der Überzeugung, eine Vision mitzugestalten, neue Wege zu gehen. Aber auch, damit das Team tiefgreifende Veränderungen mitträgt, denn auch das sind Bilder von der Zukunft – und nicht abspringt; das kann eine bevorstehende Nachfolgeregelung sein aber auch die Abwendung einer drohenden Insolvenz.
Wenn an diesen entscheidenden Punkten, Mitarbeiter nicht „abgeholt“, nicht von dem Sinn zum Bleiben überzeugt werden können, dann wird das Unternehmen eine leere Hülle.
Bilder im Kopf entstehen über kraftvollen Emotionen. Schaffen Sie es, Ihre Mitarbeiter emotional zu bewegen, dann haben Sie einen Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen oder Team.
Was braucht es nun für nachhaltig wirkende Bilder?
1. Fühlen Sie ihre Emotion und bleibt sie im Kopf hängen?
Nur, was Sie selber spüren, können Sie als Begeisterung auch weitergeben
Glauben Sie das, was sie sagen? Sind Sie tief im Herzen davon überzeugt? Nur, wenn Sie diese Fragen mit einem Ja beantworten können, werden Sie das Team, ihre Mitarbeiter langfristig mitnehmen können.
Unbewusst signalisiert ihr Körper, ihre Stimme und ihre Körperhaltung, was Sie wirklich denken. Ihr Körper ist ihr Spiegel nach Aussen. Ich habe schon Reden von Führungskräften über Zukunft und Chancen gehört, in denen der Redner kaum in der Lage war, die Zuhörer anzusehen, in denen nervös an Fingern gerieben wurde oder der Stift in der Hand eher zum „Knautschobjekt“ wurde und ich den Eindruck hatte, je mehr sich die Führungskraft um Kopf und Kragen redete, desto stärker hatte das letzte Stündchen des Stiftes geschlagen.
Sagen Sie nur das, was Sie selber glauben. Fühlen Sie, was Sie sagen. Dann fühlt es auch ihr gegenüber.
2. Emotionen schaffen Verbindung
Verbinden Sie sich mit Ihren Mitarbeitern
Emotionen sind universell und verbinden Menschen auf eine tiefere Ebene. Wenn Sie als Führungskraft Ihre Vision mit Emotionen präsentieren, schaffen Sie eine persönliche Verbindung zu Ihren Mitarbeitern. Dabei kann es auch mal lauter werden, dabei dürfen auch mal Tränen fließen, sie dürfen wild gestikulieren. Zeigen Sie sich als Mensch. Ihre Vision oder ihr Ziel wird dann nicht nur eine abstrakte Idee sein, sondern etwas, mit dem sich Ihre Mitarbeiter emotional identifizieren können. Dadurch wird die Vision zu etwas Greifbarem und Anspornendem.
Ihre Mitarbeiter werden sich motiviert fühlen, einen Beitrag zu leisten, um die Vision und die Wege dorthin Wirklichkeit werden zu lassen. Emotionen wecken Leidenschaft und setzen Energien frei, die in einem emotionslosen Kontext ungenutzt bleiben.
3. Emotionen erhöhen die Erinnerbarkeit
Storys bleiben hängen
Menschen erinnern sich besser an emotionale Ereignisse und Geschichten. Wenn Sie Ihre Vision mit einer emotionalen Geschichte verknüpfen, wird sie in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter haften bleiben. Eine klare und emotionale Geschichte vermittelt nicht nur die Fakten, sondern auch den Zweck und die Bedeutung Ihrer Vision. Dies führt zu einer nachhaltigen und dauerhaften Erinnerung, die Ihre Mitarbeiter immer wieder inspirieren kann.
Erzählen Sie in den buntesten Farben, im Detail, wie Sie sich die Zukunft vorstellen. Wann war der Moment, in denen ihnen der Weg oder das Ziel klar war? Was macht der Gedanke daran mit Ihnen? Erzählen Sie diese Momente in jedem Detail – über Geschichten bleiben Ihrem Team die Bilder und die Emotionen im Kopf.
4. Emotionen schaffen Vertrauen
Nur, wenn Mitarbeiter vertrauen, geben sie ihr Bestes
Emotionen können auch Vertrauen schaffen. Wenn Ihre Mitarbeiter spüren, dass Ihre Vision aus tiefstem Herzen kommt und Sie sich mit Herzblut dafür einsetzen, gewinnen Sie ihr Vertrauen. Sie werden sich sicherer fühlen, Ihre Vision zu unterstützen und sich voll und ganz darauf einzulassen. Das Vertrauen, das durch emotionale Verbindung entsteht, ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg Ihrer Vision.
5. Emotionen fördern die Zusammenarbeit
Emotionen schaffen die Basis für Erfolg
Emotionen können Teams enger zusammenbringen. Wenn Sie Ihre Vision mit Emotionen teilen, schaffen Sie eine gemeinsame Basis für Zusammenarbeit und Engagement. Mitarbeiter, die sich emotional mit der Vision verbunden fühlen, sind eher bereit zusammenzuarbeiten, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Die Vision wird zu einem gemeinsamen Ziel, das alle motiviert.
Insgesamt zeigt sich, dass die Vermittlung von Visionen durch Emotionen eine kraftvolle Methode für Führungskräfte ist. Emotionen schaffen Verbindung, Leidenschaft, Erinnerbarkeit, Vertrauen und Zusammenarbeit. Wenn Sie Ihre Vision mit Herz und Seele teilen, werden Sie Ihre Mitarbeiter inspirieren und gemeinsam Großes erreichen können. Emotionen sind der Schlüssel, um Ihre Visionen lebendig und wirkungsvoll zu machen.
Gerade in einer Zeit, in der der persönliche Kontakt durch veränderte Arbeitsbedingungen wie Remote Working sich stark reduziert hat, hat die Führungskraft die Aufgabe durch Emotionen zu verbinden, zu begeistern und zu inspirieren.
Diese emotionale Seite ist für viele Führungskräfte ungewohntes Terrain. Lange Zeit war Distanz und Sachlichkeit eine Führungskompetenz. Führung verändert sich, so wie sich unsere Arbeitswelt verändert
Visionen, die Bilder und positive Emotionen im Kopf der Mitarbeiter entstehen lassen und das im Idealfall durch Geschichten transportiert – das ist der „Klebstoff, der Teams zusammenhält und Unternehmen für die Zukunft stark macht.
Anmerkung: Die Wirkung der Emotionen wird seit langem in der Forschung der Positiven Psychologie untersucht. Mein Buchtipp hierzu: Barbara Fredrickson: Die Macht der positiven Gefühle oder besuchen sie die Homepage des Deutschen Dachverbandes der Positiven Psychologie.
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