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Können Sie Nein sagen?

Nein sagen – damit es Führungskräften und Mitarbeitern einfach besser geht.

Und – damit Führungskräfte den Über- und Weitblick behalten.  Nein sagen, sich abgrenzen und klare Grenzen ziehen – das ist gar nicht so einfach.

Mitarbeiter fragen, ob sie nicht mal hier oder dort helfen können. „Können Sie sich mal den Personalbogen ansehen?“ Bis zu, „Kann die Reinigungsfrau diese Woche schon am Donnerstag kommen, und geben Sie ihr Bescheid?“ usw. Und Sie springen ein. Sie entscheiden.

 

Woher kommt geringes Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter?

Geschmeichelt-Fühlen bis es Ihnen über den Kopf wächst.

Warum „ziehen Sie sich den Schuh an“? Erst mal schmeichelt es manchmal, um Hilfe gebeten zu werden, auch wenn es gar nicht in der eigenen Verantwortung liegt. Das Gefühl von gebraucht werden fühlt sich gut an.

Wenn das häufiger passiert, dann ziehen Sie immer mehr Verantwortung zu sich, und die Mitarbeiter werden Stück für Stück unselbständiger. Spätestens wenn Sie dann vor lauter „Kleinentscheidungen und -tätigkeiten“, ihren eigentlichen Aufgaben nicht mehr gerecht werden können, da Ihnen alles über den Kopf wächst, werden Sie mit ihren Mitarbeitern unzufrieden sein. Das anfängliche Gefühl von Geschmeichelt-Sein weicht Ärger über die mangelnde Verantwortungsbereitschaft der Mitarbeiter. Und das, obwohl Sie die Situation selbst zu verantworten haben.

 

Sich für alle verantwortlich fühlen

Haben Sie das letzte Wort?

Kennen Sie auch Führungskräfte, die sich für alles verantwortlich fühlen? Sie wollen über alles informiert sein, im Zweifel überall das letzte Wort haben. Und sie mischen sich damit auch ständig ein.

Diese vermeintliche Sicherheit, die dieses Verhalten ja zum Ziel hat, ist auf Dauer ganz schön anstrengend. Und ob dabei echte Sicherheit entsteht, ist zweifelhaft. Sicherheit besteht dann nur maximal so lange, bis nichts Unvorhergesehenes passiert, alles in ruhigen Bahnen verläuft. Das ist jedoch eher die Ausnahme. Oder es ist „Vogel Strauß-Politik“.

Es steckt der Wunsch nach Kontrolle dahinter. Nur wenn Sie es selber erledigen, ist es gut. Ganz schön viel Misstrauen, oder?  Wollen Sie in einem Umfeld arbeiten, in dem Ihnen nicht vertraut wird, in dem Ihnen das Gefühl vermittelt wird, andere können es besser? Sicher nicht.

 

Wenn Führung „die Puste ausgeht“

Mit Weitblick und auf Augenhöhe

 Was ist die Rolle der Führungskraft? Das Unternehmen im Blick zu haben, Marktveränderungen und erforderlich Prozess- und/oder Strukturanpassungen vorzunehmen. Das Unternehmen sicher führen, wettbewerbsfähig aufzustellen. Und dabei dafür zu sorgen, dass sich Mitarbeiter wohl fühlen, sich mit dem Unternehmen identifizieren.

Das gelingt am besten aus der Helikopterperspektive. Sie erkennen wenn „Gefahr droht“ nicht erst, wenn sie bereits „vor der Tür steht“. Sie sehen Chancen – Aktion anstatt nur Reaktion. Nur von oben ist ein weiter Blick möglich.

Wenn Sie aber ständig zwischen „Helikopterperspektive und Grasnarbe „hin- und herwechseln, jede Höhe abwechselnd einnehmen, dann kostet dies unendlich Energie.

Kein Wunder also, wenn ihnen dann einfach „die Puste“ ausgeht. Geben Sie ab, sagen Sie nein, wenn die Zuständigkeit woanders liegt. Vertrauen Sie auf die Mitarbeiter und die Erfüllung ihrer Aufgaben. Dafür sind sie ja im Unternehmen. Und je mehr Sie ihrem Team zutrauen, desto stärker wird deren Bewusstsein für Verantwortungsübernahme. Sie verlassen sich auf ihre Mitarbeiter.

Durch Ihr NEIN- Sagen wird aus der Sicht des Mitarbeiters ein JA zum Unternehmen und zur Führung.

Das heißt übrigens nicht, dass Sie sich nicht auch mal mit dem Mitarbeiter auf die Wiese für eine Tasse Café begeben können.

 

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Angela Barzen