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Psychische Belastung am Arbeitsplatz

Heute morgen – wie immer schaue ich Nachrichten: Die Zahl der psychischen Erkrankungen ist in den letzten 12 Monaten um 85% gestiegen (die aktuellen Zahlen der Krankenkassen wurden dazu gerade veröffentlicht). Eine traurige Zahl und sie gibt sicher auch Ihnen zu denken.

 

Negativspirale durchbrechen

Stärker Fokus auf Wohlbefinden des Einzelnen

Was bedeutet das? Burnout und Depression sind nun die häufigste Ursache für Arbeitsausfall. Hier stehen aber (zumindest) 3 Zahlen im Raum, die in enger Verbindung stehen:

  • enormer Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen.
  • 40% der Mitarbeiter in qualifizierten Positionen denken darüber nach, den Arbeitsplatz zu wechseln.
  • Durchschnittlich fehlen 20% Mitarbeiter in Unternehmen (akute Suche nach Mitarbeitern).

Es gilt nun, diese Negativspirale zu durchbrechen. Dies gelingt nur, wenn die Unternehmen und Führungskräfte den Fokus stärker auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter und sich selbst legen. Was heißt denn das nun? Und wie kann das schon mit kleinen Hebeln umgesetzt werden?

 

Was können Führungskräfte tun?

Und was sollten sie vermeiden?

Sicher ist die psychische Belastung nicht nur auf berufliche Belastung zurückzuführen. aber hier wirkt es sich massiv aus. Was können Führungskräfte nun konkret tun? Was können Unternehmer tun, um mehr psychische Stabilität zu schaffen oder zumindest die Belastung nicht zu erhöhen.

Ich erlebe immer wieder, dass Führungskräfte in ihrer Begeisterung für ihr Unternehmen vergessen, dass Mitarbeiter nicht Unternehmer sind. D.h. oft werden Grenzen in der Belastbarkeit überschritten z.B. WhatsApp Nachrichten an Mitarbeiter kommen bis spät in die Nacht oder am Wochenende. Die Motivation ist gut; Führungskräfte wollen ihre Mitarbeiter involvieren, mitreißen und begeistern. Jedoch überschreiten sie hier eine Grenze. Der Mitarbeiter kann nicht mehr abschalten, fühlt sich „dauerbeschallt“.

Da zu wenig Mitarbeiter da sind, wird die Arbeit auf wenige Schultern verteilt. Die Arbeitsbelastung steigt und das funktioniert eine gewisse Zeit. Bis Mitarbeiter dem Druck nicht mehr standhalten können – Kündigung oder Krankheit ist die Konsequenz.

Manchmal bleibt hier nur strategisches Umdenken im Unternehmen.

 

Wie erkenne ich, ob ich negativ gestresst oder sogar Burnout gefährdet bin?

Wachsam sein gegenüber den psychischen Grundbedürfnissen.

Wie kann ich als Führungskraft erkennen, ob meine Mitarbeiter oder ich selber am Rand der Belastung stehe? Hier eine Orientierung für Sie: Achten sie auf folgende 3 Faktoren. Wie sind die Füllstände dieser Aspekte. Kommt einer oder mehrere zu kurz und wie kann ich die Füllstände wieder etwas auffüllen:

  • Kompetenz
  • Autonomie
  • Beziehung

Fragen Sie, wie kompetent fühlt sich ihr Mitarbeiter. Kann er seine Stärken und Skills einsetzen oder hat er Arbeiten übernommen, die gar nicht in seinem Kompetenzbereich liegen? Hier ist viel Dialog, Zuhören, Feedbackgespräche und Beobachtung notwendig.

Wie selbstwirksam empfindet sich der Mitarbeiter. Kann er seinen Arbeitsbereich und sein privates Leben noch selber steuern oder ist er „Hamster im Rad“.

Und wie verbunden fühlt sich der Mitarbeiter? Wie steht es um die Beziehungen, wie werden sie im Unternehmen gelebt? Gerade durch das Arbeiten im Home-Office kommen oft zwischenmenschliche, persönliche Kontakte zu kurz. Umso wichtiger werden gelebte Rituale wie Firmenfeiern, feste Office-Termine, das „Plaudern“ in einem Call – bevor Sachthemen besprochen werden. Home-Office ist ein „zweischneidiges Schwert“: auf der einen Seite ermöglicht sie deutlich mehr Flexibilität und auf der anderen Seite kann der Beziehungsaspekt zu kurz kommen. Daher die Forderung Calls anders zu gestalten – persönlicher und das Zuhören neu lernen, anstelle nur Informationen loswerden zu wollen.

Kompetenz, Autonomie und Beziehung sind unsere Psychologischen Grundbedürfnisse und sie zu leben ist eine Voraussetzung, um vor Burnout oder negativem Stress geschützt zu sein.

 

Unterstützung von Aussen

„Aufblühen anstelle Ausbrennen“

Und ein weiterer Punkt, der von außen hilfreich ist: Holen Sie sich Coaches und Trainer zum Thema Resilienz, Mindfull Business, Umgang mit Stress ins Unternehmen. Gerde diesen Themen gegenüber öffnen sich Menschen leichter gegenüber Dritte, die nicht im Unternehmen sind.

Ich erlebe in meinen Workshops immer eine enorme Entlastung, wenn Mitarbeiter lernen, was sie selbst für sich tun können. Die Positive Psychologie zeigt Wege und Interventionen.

Wollen Sie mehr zur Positiven Psychologie wissen? Interessiert Sie, wie Sie ihre Mitarbeiter unterstützen und das Wohlbefinden steigern können?  Finden Sie es wichtig, besser mit Belastung und Stress umzugehen? Wollen Sie mehr „Aufblühen“ und weniger ausgebrannt sein – Dann unterstütze ich Sie und ihr Team gerne.

Und einen kleinen Tipp hier schon vorab: Lenken Sie ihre Gedanken auf die positiven Erlebnisse. Lassen Sie sich so nicht „Auffressen“ von geballten Nachrichten über Krisen wie Inflation, Arbeitsüberlastung, Krieg, Umwelt etc…

Wie? Überlegen Sie sich, für was Sie im Leben alles dankbar sind. Und nehmen sie diese dankbaren Momente jeden Tag auf und mit. Notieren Sie sie, hängen Sie die Notizen an den Spiegel oder Kühlschrank – so dass sie allgegenwärtig sind. Das klingt so banal, ich weiß – aber es hilft!

Und denken Sie daran: Führungskräfte sind der Spiegel der Mitarbeiter. Nur wenn es Ihnen gut geht, geht es ihren Mitarbeitern gut. Sie sind hier Vorbild. Als Führungskraft können Sie andere nur unterstützen, wenn Sie selbst genug Energie haben.

 

 

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Angela Barzen
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