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Positive Kommunikation – gibt es auch negative Kommunikation?

3 Tipps, wie es besser klappt.

Ab und zu arbeite ich mit meinem Hund zusammen, wenn es um Kommunikationstrainings geht. Dann gehe ich mit meinen Coachees und meinem vierbeinigen Fellnase zu Beginn der Arbeit spazieren. Ich fordere sie auf, meinen Hund dazu zu animieren, „bei Fuß“ zu gehen. Was dann passiert ist ganz erstaunlich: Einige reden auf mich ein: „Das ist doch ihr Hund, der kennt mich doch nicht“, andere gehen erst mal auf Augenhöhe, reden mit Stella und nehmen Kontakt zu ihr auf,

Was meinen Sie, wann funktioniert es besser?

Dieser Spaziergang ist nur ein „Türöffner“ (der besonders wirksam bei Führungskräften ist ) der zeigt, dass Kommunikation nur funktionieren kann, wenn ich auf meine Gegenüber eingehe. Und dann sind wir schon mitten im Thema Positive Kommunikation: eine Kommunikation, in die Beteiligten sich verstehen, Sender und Empfänger eine Sprache sprechen oder zumindest darum bemüht sind.

 

Die Basis positiver Kommunikation ist für mich Respekt und Wertschätzung.

So zu kommunizieren, dass wir nicht wissentlich kränken, oder anders formuliert, dass wir uns dem Anderen nicht überlegen fühlen. Positive Kommunikation ist darüber hinaus klar und verständlich, und mein Gesprächspartner nimmt etwas für sich mit; das kann Kritik sein, aus der eine Lernchance entsteht oder ein Lob, ein positives Gefühl.

Obwohl uns Kommunikation in die Wiege gelegt wurde – schließlich beginnen die meisten von uns mit viel Geschrei – ist sie gleichermaßen die Basis für Missverständnisse oder die Grundlage für Weiterentwicklung, Sicherheit und Geborgenheit. Schon Wazlawick (Kommunikationswissenschafter) wusste: Wir können nicht nicht kommunizieren. Ob wir sie als positive oder negativ empfinde hängt allein von unserer Bewertung ab.

Ich gehe in diesem Artikel primär auf die verbale Kommunikation ein, obwohl die nonverbale einen weit größeren Anteil im Austausch hat; Denken wir hier nur an bewusstes Wegsehen, der freundlich zugewandten Haltung, dem Lächeln usw.. Sie kennen das doch bestimmt auch: sie finden ihr Gegenüber stinklangweilig oder unsympathisch. Was tun Sie: demonstrativ wegsehen, immer wieder auf die Uhr oder das Handy blicken?“ Und ganz spannend wird es, wenn Körperhaltung und gesprochene Worte sich widersprechen – auch das kann ein unbewusstes Offenlegen der echten Haltung sein oder ein gezieltes Stilmittel. Sie sehen: Kommunikation ist alles andere als kinderleicht.

Hier 3 Grundlagen und Tipps der Positiven verbalen Kommunikation, für Sie zur Unterstützung, damit Sender und Empfänger sich verstehen.

 

1.Wer spricht hier? Ich, wir oder man?

„Man sollte” positiv kommunizieren

„Man sollte den Besprechungsraum besser vorbereiten“, „Wir könnten die Präsentation aktualisieren“, „Wenn man Feedback gibt“. Man könnte meinen, der häufigste Gesprächspartner ist “man”. Wer ist denn dieser Herr oder Frau Man? Ersetzen Sie dieses Man durch ich oder Sie. Die Wirkung verändert sich komplett. „Man“ schafft Distanz und der, der es verwendet, bleibt unklar. Kein Wunder, wenn dann niemand den Besprechungsraum vorbereitet. Eine andere Version für „man“ ist „wir“. Ich rede von dem „Wir“, indem wir dem anderen vorgaukeln, es wäre eine gemeinsame Aufgabe. Sagen wollten wir aber. „Sie sind dafür verantwortlich“.

Achten Sie mal darauf, wie oft sie am Tag „man“ verwenden. Sie werden überrascht sein, wie oft man „man“ sagt . Was hindert Sie daran, anszusprechen, wen Sie meinen.

Es schafft Verbindlichkeit, Zuständigkeit und Verantwortung.

 

2. Kleine Worte mit großer Wirkung

Aber mit positiver Wirkung.

Es gibt so kleine Worte in der Kommunikation, die eine starke Wirkung darauf haben, wie eine Aussage ankommt und wahrgenommen wird. Es sind schon fast magische Wörter. Eines davon ist „aber“. Es relativiert das vorher gesagte. „Die Präsentation war großartig, aber Ihre Kleidung war nicht passend“. Da wir (leider) dem negativen viel mehr Gehör geben, geht die gute Präsentation sehr wahrscheinlich in der Erinnerung unter. Was bleibt ist das Gefühl, falsch gekleidet zu sein. Um diese Wirkung zu verringern, drehen Sie den Satz um und stellen das Positive ans Ende, also „Ihre Kleidung war nicht passend, aber die Präsentation war sehr gut“. Merken Sie es? Gleiche Worte aber unterschiedliche Wirkung.

Das Wort „Aber“ muss also nicht schlecht sein.

Wenn Sie dann auch noch das Wörtchen „Zwar“ oder „noch nicht“ verwenden“, wird es noch besser: „Zwar war ihre Kleidung noch nicht perfekt, aber die Präsentation war sehr gut“. Jetzt vermitteln Sie auch noch das Gefühl, dass er oder sie das nächste Mal bestimmt besser gekleidet ist.

Als weiteres Wort möchte ich noch „vielleicht“ erwähnen. „Wollen Sie mit mir Essen gehen?“ Dieser Satz von einem Vorgesetzten lässt nicht wirklich eine Wahl. Hingegen: „Viellicht haben Sie ja Lust, mit mir Essen zu gehen“ gibt zumindest die Option, den Termin mitzubestimmen.

 

3. Feedback – “wie wirke ich?”

Die am meist unterschätzte Königsdisziplin der Kommunikation

Ich kenne kaum jemanden, der wirklich gerne kritisiert (Narzisten oder sonstige Störungen mal ausgenommen) oder kritisiert wird. Wir lieben es alle gelobt zu werden; aber wir wollen auch ehrlich wissen, wie unsere Leistung war, wie wir gewirkt haben. Zumindest dann, wenn wir uns in Zukunft verbessern wollen. Was hier hilft: Feedback.

Wir spiegeln dem anderen etwas zurück. Und genau hier liegt das Geheimnis von gutem Feedback. „Sie waren völlig unvorbereitet“ oder „sie strengen sich nicht an“ gibt nur meine persönliche Meinung wieder, meine Interpretation. Spiegeln bedeutet in dem Zusammenhang, ich beschreibe, was ich beobachtet habe. Z.B. „In dem Termin kannten Sie das Sortiment des Kunden nicht, die Markanalyse hat gefehlt“ – das sind Tatsachen. Wenn wir im Feedback mit einer beschriebenen Beobachtung konfrontiert werden, dann nehmen wir das leichter an und können die Aussagen besser nachvollziehen. Mit der anschließenden Frage: „Woran hat das gelegen?“, „Was hätten Sie gebraucht, um sich besser vorzubereiten“ eröffnen Sie den Dialog.  Und der Gesprächspartner erkennt, es geht nicht um einen Angriff auf seine Person, sondern um eine Kritik an seinem Verhalten. So entstehen Lernchancen.

Das gleiche gilt übrigens auch für positive Äußerungen: „Sie haben die Präsentation optimal mit fundierten Charts aus dem Markt untermauert“ fühlt sich doch viel besser an als „die Präsentation war gut“. Wir wollen doch alle genauer wissen, was war gut.

Und wenn Sie auf der anderen Seite des Feedbacks sitzen (sie sind der, dem das Feedback gegeben wird), dann fragen Sie doch einfach mal nach, was genau gut oder nicht gut war. So hat auch der Feedbackgeber seine Lernchance, sich in Zukunft klarer auszudrücken.

 

Klare, positive Kommunikation ist ein Werkzeug, dass wir lernen können.

Wenn Sei Interesse haben, in 2023 Ihr Team oder sich selber auf bessere „Beine zu stellen“, Missverständnisse zu vermeiden oder sich besser auf ihren Gesprächspartner einstellen und damit effektiver kommunizieren zu können, dann lade ich Sie zu einem ersten unverbindlichen Gespräch ein.

Ihre Kommunikation ist mit entscheidend, ob wir ein stimmiges, klares überzeugendes Bild abgeben oder eher einen undeutlichen, mehrdeutigen Eindruck hinterlassen. Achten Sie auf ihre Kommunikation, auf die Wahl ihrer Worte, ihren Ausdruck.

Kommunikation wirkt – Immer!

 

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Angela Barzen
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