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Wir haben es wohl alle mitbekommen, was gestern Abend passiert ist (obwohl wir ja alle die WM boykottieren und lieber bei einem Weihnachtsfilm, als bei der WM einschalten). Unsere deutsche Fußballmannschaft ist in der Vorrunde rausgeflogen. „Ein unnützer Sieg“ zitiert eine große deutsche Zeitung oder „das Ende einer großen Nation“, „Abrechnung mit Flick“.

 

Eine Frage der Haltung

Demontieren oder Motivieren

Ich bin total entsetzt – nicht über die deutsche Mannschaft – sondern über unsere Haltung. „Sie können es nicht“, „war ja klar, bei der Mannschaft“ – wir schlagen verbal auf eine Mannschaft ein, die – wie ich finde – gestern ein gutes Spiel abgeliefert hat.

Was erwarten wir? Wir signalisierten, dass wir diese WM nicht wollen, dass wir sie nicht ansehen. Standen wir hinter der Mannschaft? Patriotismus – ein unbeliebtes Wort – wo war und ist sie? Geballte negative Emotionen in Richtung WM und der deutschen Mannschaft. Und jetzt? Alle haben es ganz genau gesehen, jedes Detail verfolgt, um eine Mannschaft „abzuwatschen“.

Und die Frage sei erlaubt: Wo war das Aufbäumen, als Quatar den Zuschlag zur WM bekam? Und was für einen Anteil hat die deutsche Mannschaft an dieser Entscheidung?

 

Motivation und Verbundenheit

Bei so viel negativer Energie – würden Sie da hoch motiviert spielen oder agieren?

Trotzdem haben Sie gekämpft – aber Costa Rica ist über sich hinausgewachsen. Warum? Sie wurden von Ihren Fans getragen, unterstützt und sind heute bestimmt die Helden und trotzdem auch auf dem Weg nach Hause. Unterstützung, Verbundenheit lässt wirklich „Flügel wachsen“ und das haben wir an Costa Rica gesehen.

 

Erwartungen erfüllen,

um nicht demontiert zu werden

Das Schlimme – dieses Verhalten ist leider symptomatisch. Wir demontieren unsere „Helden“, unsere ehemaligen Vorbilder. Egal was sie Gutes getan haben, welche Leistung sie in der Vergangenheit zeigten – erfüllen Sie nicht mehr unsere Erwartung, unsere Vorstellung dann lassen wir sie fallen und fallen gnadenlos über sie her.

Wie würde es uns gehen, wenn mit uns so umgegangen wird? Wie können wir Mut zu Fehlern, eine gesunde Fehlerkultur bei jedem Einzelnen und in Unternehmen vermitteln? Wir lernen aus Fehlern, das wissen wir alle. Wachstum entsteht auch aus Fehlern. Aber sicher nicht aus Respektlosigkeit.

 

Zu Fehlern und Niederlagen stehen,

um zu wachsen

Wir erwarten von Führungskräften, dass sie zu ihren Fehlern und Niederlagen stehen, dass sie klar und ehrlich kommunizieren. Aber können wir damit umgehen? Oder nutzen wir dann die Chance zum unerbittlichen „Rumhacken“?

Menschen machen Fehler, entscheiden falsch – aber was wir gerade machen – egal in Politik oder mit bekannten Persönlichkeiten aus Sport oder Kultur und jetzt mit der Fußballmannschaft oder dem Trainer sprengt jeden Rahmen. Wir demontieren, anstelle zu motivieren, wir stellen an den Pranger und vergessen dabei, dass wir selbst alles andere als perfekt sind.

Und dann wundern wir uns, dass in Unternehmen sowohl von der Führung, als auch von den Mitarbeitern Fehler vertuscht werden. Menschen ducken sich weg, wenn es schlecht läuft, um negative Konsequenzen zu verhindern.

 

Vorbilder leben lassen

Wir lernen aus und von Vorbildern. Wo bleiben sie, wenn wir sie demontieren? Wenn wir vergessen, was sie alles Positives geleistet haben? Und was sind wir dann für Vorbilder? Wir leben Gnadenlosigkeit vor, und andere werden sie wiederholen.

Wege und Lösungen finden, gemeinsame Ziele definieren und erreichen – das geht nur, wenn wir zusammenhalten, Loyalität leben. Positive Beziehungen, Kompetenz erleben und sich selbstwirksam fühlen – das gelingt durch positive Emotionen, durch wertschätzenden Umgang.

Kritik ja… respektvoll und in einer Art, wie ich es mir auch für mich wünschen würde.

 

Austausch,

der erste Schritt zur Veränderung

Wie denken Sie darüber? Ich freue mich auf Ihre Meinung, Kommentare, einen Austausch.

 

 

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Angela Barzen
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